Charta

Charta Neues Dorf Surselva

Entwurf der Kerngruppe vom 12.8.22

dieses Dokument soll kompakt und lebendig/veränderbar sein, so dass es für ‹Neue und Alte› die Grundlage des Zusammenwirkens bildet.

1. Vision

im Neuen Dorf Surselva finden Menschen ein Zuhause, die im Miteinander und im sorgfältigen Umgang mit unseren inneren und äusseren Ressourcen leben wollen.

2. Gemeinsame Ausrichtung

Das Mittragen der Vision und der Werte, die dahinterstehen, sind das Fundament des Neuen Dorf Surselva.

Dazu haben wir uns auf gemeinsame Leitsätze geeinigt, die uns zur Ausrichtung und als Übungsweg dienen:

  • Ich begegne in Liebe und Vertrauen und reife an dem, was mir begegnet.
  • Ich bin authentisch, transparent und ehrlich mit mir und meinen Mitmenschen.
  • Ich trage die Verantwortung für mich und meine Mitwelt, nach Möglichkeit konsumiere und verwende ich ökologisch und fair produzierte Produkte.
  • Wir schaffen eine Basis für ein bewusstes Für- und Miteinander, ganzheitlich auf der Ebene von Körper, Seele und Geist.
  • Wir fördern und unterstützen individuelle Talente und bieten Raum zur Potenzial-Entfaltung.

3. Beziehungs- und Kommunikationskultur

Eine wertschätzende Kommunikation ist Grundvoraussetzung für ein gelingendes Miteinander.

Wir sind uns bewusst, dass jede/r seine Eigenart mitbringt und seinen Raum braucht. Zwischenmenschliche Konflikte sprechen wir direkt an.

Die Gefühlsebene wertzuschätzen, sich einzubringen und nicht alleine auf der Verstandesebene zu kommunizieren, stärkt den achtsamen Umgang miteinander.

Regelmässige Gemeinschaftsanlässe fördern die Wertschätzung und den direkten Austausch. Die Bewohner treffen sich wöchentlich für eine Austauschrunde, in der das persönliche Befinden und die Beziehung mit den Mitbewohnern im Zentrum stehen.

Unstimmigkeiten werden frühzeitig angesprochen und zu bereinigen versucht. Wenn ein Konflikt zwischen Bewohnern nicht bilateral oder in der Austauschrunde gelöst wird, kann jede Partei eine mediativ agierende Vertrauensperson aus der Dorf-Gemeinschaft wählen. Die Gemeinschaft kann jederzeit zur Lösungsfindung beitragen.

4. Entscheidungsfindung

Alle wichtigen Entscheidungen werden nach dem Konsensprinzip gemeinsam von allen ‹Bewohnern› der Dorf-Gemeinschaft getroffen.
Dies sind insbesondere:
– Aufnahme und Ausschluss von Bewohnern
– Wahl der Verantwortlichen für einzelne Bereiche
– Änderung dieser Charta
– „grössere“ finanzielle Aufwendungen.
Annäherer können sich beratend einbringen.

Die Verantwortung für einzelne Bereiche (Sekretariat/Kommunikation mit Interessierten, Buchhaltung, Liegenschaftsunterhalt und -verwaltung, Gemeinschaftsbildung) wird von einzelnen gewählten Bewohnern übernommen.
Die Beschreibung der Bereiche und die Verantwortlichen werden im Dokument ‹Verantwortungsbereiche› zu finden sein.

5. Form – Standort

Das Neue Dorf Surselva umfasst ein oder mehrere gemeinschaftlich genutzte Gebäude mit Gemeinschaftsraum und -küche, Bistro, Laden, Wohnraum für Bewohner und Gäste sowie Helfer (z.B. Work Exchange). Auch weitere Lokalitäten für Schule, Werkstätten etc. sowie Landwirtschafts- und Gärtnereibetriebe können Teil davon sein.

Standort der gemeinschaftlich genutzten Gebäude ist eine Gemeinde in der Surselva, idealerweise gut erreichbar und offen für ein solches Projekt.

6. Juristische und finanzielle Organisation

Die gemeinschaftlich genutzten Gebäude und für das Projekt wichtige Betriebe sind, wenn möglich, im Besitz der Körperschaft* Neues Dorf Surselva. Diese finanziert sich durch Einlagen der Mitglieder sowie weiterer Kapitalgeber.

‹Bewohner› und damit Mitglied der Körperschaft* des Neuen Dorfes Surselva können alle Menschen sein, welche sich mit den in dieser Charta festgehaltenen Grundsätzen identifizieren.

* juristische Form ist noch nicht gewählt

Für die persönlichen Lebenskosten (Essen, Wohnen, etc.) ist jeder selber verantwortlich.

Die weiteren Punkte werden an einem der nächsten Treffen der Kerngruppe formuliert